Salman Ansari Menschen · Natur · Leben · Literatur · Musik

23Jul/10Off

Frühkindliche Bildungshysterie – Chemie für Zweijährige

Kapitel: | Zurück | 1 | 2 | 3 | 4 |

Kommentare

26.07.10, 08:00 von MeineMeinung
Aber sicher...
habe ich als 5-jähriger wissen wollen, warum der Himmel blau ist und wie das mit der Raumfahrt ("infiziert" durch ein Fotobuch) ist. Meine Eltern gingen zum Glück immer auf meine Interessen ein und erklärten(kindgerecht zwar, aber mit benötigtem Basiswissen). "Das verstehst Du noch nicht" habe ich max. 2 mal in meinem Leben gehört! Viele hören den täglich, wenn sie beginnen zu (hinter-)fragen...

25.07.10, 10:45 von Peter
Arme
Schon so früh soll also das kindliche Wesen mit dem Wissen der Menschheit gefüttert werden. Am Ende muss man eh nur noch Werbung lesen und verstehen können, das Wissen ist dann für den Eimer. Die paar wirklich gescheiten Kinder machen eh ihren Weg und halten sich nicht mit der neuen Politik der Vermittlung von Wissen auf, sie lernen einfach.

25.07.10, 09:49 von Emma04
Kinder, Kinder
Von Null bis 3 Jahren sollten Kinder vor allem durch Nachahmen lernen und sich möglichst zu sozialen Wesen entwickeln. Aber, vom 4. Lebensjahr an sind sie sehr wohl in der Lage wirklich zu lernen - auch Abstraktes. In England gehen alle Kinder vom 4. Lebensjahr an in die sog. "Reception", das ist die Vorschule, in der bereits mit der Alfabetisierung begonnen wird. Mit 5 kommen sie in die sog. "Early Years" und lernen lesen und schreiben. Das überfordert die Kids nicht. Im Gegenteil: Ein strukturierter Tagesablauf ist für Kinder viel leichter als das sog. "freie Spiel" der deutschen Kindergärten. Außerdem sind die Übergänge der einzelnen Stufen viel softer und kindgerechter als der abrupte Übergang vom in die 1. Klasse der in Deutschland.

24.07.10, 20:27 von Bertram in Mainz
Frühes Lernen sollte freiwillig bleiben
Das Problem ist, dass jeder seine Vorschläge für alle Kinder macht. Kinder sind verschieden. Mich haben damals Uhrwerke fasziniert. Ich fragte alle Leute nach alten Uhren. Kunst und Musik habe ich nie gemocht. Elektronik war leider kaum bezahlbar. Immerhin gab es einen Baukasten mit 2 Transistoren und später Röhrenradios vom Sperrmüll. Lasst Kinder lernen, was sie gerne lernen, aber ohne Zwang.

24.07.10, 19:16 von 02vadder66
Zu Spät
warum nicht lernen schon im Mutterleib? Ich kanns einfach nicht fassen. Jedes Kind entwickelt sich von alleine im Umgang mit der Umgebung. Geht lieber mit den kleinen mal auf einen Bauernhof, und lasst sie die Realität spüren, was wohl mehr bringt, als nur Theorie.

24.07.10, 17:08 von ThomasHempel
Lasst den Kindern doch mal ihre ...
Kindheit, die vergißt man bei aller Begabung und Hysterie um das eigene Kind mal gerne. Klug sein ist ja schön und gut, aber hier gibt es Grenzen und die sind in einzelnen Punkten absolut erreicht.

24.07.10, 14:04 von Gerd
1 Antwort
Tennis und Mathe
Der siebenjährige Sohn meines Kollegen bekommt schon fleißig MAthe Nachhilfe, damit er "immer schlauer als die anderen bleibt". Des weiteren spielt er neben Fußball noch Tennis, weil "er das Zeug hat, irgendwann mal Profi zu werden"... Einfach fürchterlich. Spricht man das an, ist es alles natürlich freiwillig.

Zustimmung
von Hangman | 25.07.2010, 00:48
Da hat man auch wenig Aussicht, solche verblendeten, von Ehrgeiz zerfressenen Eltern zu Umkehr zu bewegen. Man kann nur tatenlos zuschauen, das Jugendamt hilft auch nicht. Armes Kind.

24.07.10, 13:50 von bubbatu
Wissensbedarf von Kindern u. Jugendlichen
Aus den Anforderungen und Situationen im Leben bilden Kinder Fragen und finden Ihre Herausforderungen, die mit einem pauschalen Lehrprogramm alleine nicht zu bewältigen sind. Wenn es nun auch darum gehen sollte, das Interessenpotential unserer Jugend auszuschöpfen, warum werden dann Ihre Fragen meist nicht oder nur unbefriedigend beantwortet? Der erste künstl. Satellit motivietrte meine Neugierde.

24.07.10, 09:17 von bastetqueen
Vorschul- als geschützter Bereich
Herr Ansari hat vollkommen recht. Die Hektik, ein Kind unbedingt zu bilden, schadet nur. Es hilft mehr, ein Kind in der Familie ernst zu nehmen, es in alle Aktivitäten mit einzubeziehen, dann lernt es von den Eltern. Es ist sehr schade, dass die ruiniert wird. Meines Erachtens wird dadurch das Gegenteil bewirkt, Kinder werden neurotisch und überfrachtet mit Bildungsinhalten, die selbstverständlich nicht garantieren können, dass sie das Gymnasium besuchen, sondern garantieren, dass sie unglückliche Menschen werden.

24.07.10, 08:41 von PAH
Kinder
sollten sich und ihre Möglichkeiten selbst entdecken und nicht gezwungen werden zu entdecken, was sich Erwachsene für sie erdachten. Solche Leute haben schon lange vergessen, dass sie selbst mal Kinder waren. Die ist kurz und die Freiheit stirbt mit der Zeugung. Welches Spermium würde schon Menschen werden wollen, wenn es wüßte, was auf ihn zukommt? Ich jedenfalls nicht noch mal.

24.07.10, 05:49 von mone
spielend
Man kann den Kindern Physik und Chemie beim Spielen beibringen.Die Chemie des Joghurt machens und Kuchen backen. im Alltag, aber dazu muessen sich Eltern natuerlich auch selber mal die Muehe machen was zu lernen.

23.07.10, 20:36 von marion
Danke Hr. Ansari
endlich mal jemand der dem Ehrgeiz-Wahn gewisser "Eltern" die selbst überhaupt nichts auf die Reihe gebracht haben, Einhalt gebietet. Gegen spielend lernen ist überhaupt nichts einzuwenden aber Kindern unwiderbringlich die Kindheit zu stehlen ist falsch.

23.07.10, 20:15 von katharinav
Kinder experimentieren ja von alleine
im Rahmen ihrer Interessen. Das ganze nennt sich kindliche Entwicklung. Aber eben kein Lernen wie es viele verkopfte Eltern im bürgerlichen wie akademischen Lager sehen, sondern eben kindgerecht. Es tut mir um jedes Kind leid, das auf diese Weise seiner Kindheit beraubt wird. Das gleiche gilt in meinen Augen für den Therapiewahnsinn vieler Eltern (angefangen bei Krankengymnastik, Logopädie etc.), welches bereits im Kindergartenalter über alle Maßen strapaziert wird. Sowas war doch in unserer Kindheit auch nicht nötig.

23.07.10, 19:53 von Familienverfechter
Frühkindliche Bindung wichtiger als Bildung
Wenn wir später keine Generation von Neurotikern und Dummköpfen haben wollen, sollten wir mit derartigem Unfug aufhören.

23.07.10, 17:45 von AlbertoGonzales
Kinder
schon im schulisch zu quälen, ist Kindesmisshandlung. Die wenigen Jahre unbeschwerter Kindheit sind für die geistige Entwicklung und das soziale Verhalten des (jungen) Menschen ausschlaggebend. Zuviel Ehrgeiz der Eltern schadet.

23.07.10, 17:43 von Akademus
Alles Genies?
es ist unglaublich, wie viele Eltern ihre Kinder stressen. "Mindestens hochbegabt" - wer das nicht sagen kann, steht im Abseits. Dabei gab und gibt es im Durchschnitt immer gleich Viele, die das Zeug zu besonderen Leistungen haben. Aber die "Ich"-Gesellschaft ist halt im Vormarsch. Schlimm, dass das unsere Pädagogen ausbaden müssen. Bald gibt es nur noch Authisten!

23.07.10, 17:29 von Dodeka
Herr Ansari hat völlig Recht!
Man soll doch endlich den Kindern ihre Kindheit lassen und sie nicht mit derlei Schwachsinn vollmüllen. Leute, die so etwas fordern, haben meist weder von Physik noch von Didaktik eine Ahnung. Ich hatte selber eine ganz normale Kindheit ohne jeden frühkindlichen Unterricht und konnte trotzdem mit vier bereits Lesen und Schreiben. Heute bin ich Physikprofessor an einer großen deutschen Universität.

3.07.10, 17:18 von paral
Ansari
Hoffentlich hört jemand mal auf den Mann, denn die frühkindliche ist weiter verbreitet, als man glaubt. Ehrgeizige Doppelnamen-Eltern halten oftmals den Erzieherinnen im vor, zuwenig mit den Kindern zu "machen", sprich sie schon mal in Englisch und Experimenten zu unterweisen. Laßt doch die Kinder im Kindergarten Kinder sein.

Kapitel: | Zurück | 1 | 2 | 3 | 4 |

hat dir dieser Artikel gefallen?

Dann abonniere doch diesen Blog per RSS Feed!

Kommentare (0) Trackbacks (0)

Die Kommentarfunktion ist hier derzeit deaktiviert.

Trackbacks are disabled.