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27Sep/13Off

Konzept Reformpädagogik: Bildungsprediger in der Krise

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Scham und Schmerz

Hier kann es nur ein Aufjaulen vor Scham und Schmerz geben. Denn dies alles geschah unter dem Deckmantel der und explizit unter der Tarnkappe der Propagierung einer Beziehung, „die dem Aufwachsen nützt“. Gerold Becker, damaliger Schulleiter der Odenwaldschule, stellte „Beziehung“ in den Mittelpunkt des Lernens an der Schule. „Mit der Schulreformerei ist Schluss, jetzt geht es um Pädagogik“, sagte er, als er die Schule übernahm.

Bis zum heutigen Tag gibt es unter den Gelehrten der deutscher Prägung nur Abwehr. Ihnen geht es tatsächlich nicht um das Wohl des Kindes, sondern um die Rettung einer Ideologie. Einer Ideologie, die sich rein auf den historischen Kontext ihrer Entstehung zu Beginn des 20. Jahrhunderts orientiert. Doch inzwischen haben wir andere Wirklichkeiten. Wir haben andere Lernbedingungen, anders sozialisierte Kinder und andere Wahrnehmungsmöglichkeiten der Welt.

Jede Entwicklung bedeutet Veränderung, und auch die muss eine Antwort auf die Veränderungen finden. Ernüchternd, dass der populäre Ratgeber, Remo Largo, ausblendet, was seiner Ideologie schaden könnte.

Was bedeutet „Nähe zum Kind“? Ist mit dem Charakter einer Beziehung die körperliche Nähe, die emotionale Nähe oder eine angemaßte Nähe gemeint, die übergriffig wird? Je mehr ich darüber nachdenke, umso diffuser werden mir die Rufe nach Beziehung zu Kindern. Ich denke, dass Kinder in erster Linie darauf vertrauen müssen, dass sie ernst genommen werden. Jemanden ernst nehmen bedeutet, dass ich mich darum bemühe, seine Sicht der Welt zu erkennen. Denn nur so kann ich sie verstehen.

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