MINT-Fragestellungen in Kindertagesstätten und Grundschulen
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Wenn wir Projekte mit dem Prädikat „entdeckender Unterricht“ titulieren, dann muss man die Bedeutung des Wortes „entdecken“ ernst nehmen.
Das Wort „entdecken“ könnte folgende Bedeutungen enthalten: herausfinden, aufspüren, ermitteln, herausbekommen usw. Wir können allerdings nur dann etwas herausfinden, aufspüren usw., wenn es uns gelingt, auf der Grundlage unseres vorhandenen Wissens und unserer Erfahrung eine Sache gezielt zu erforschen. Eine Sache gezielt aufzuspüren werden wir nur dann bereit sein, wenn sie uns bedrängt oder wenn ein Ereignis, das in einem von uns nachvollziehbaren Kontext steht, uns rätselhaft erscheint und zu Fragen
anregt. Jedenfalls werden wir nicht als Forschender agieren können, wenn uns die Fragestellung künstlich aufgedrängt oder uns in einer Art und Weise präsentiert wird, die sich unseren Erfahrungsmöglichkeiten, unseren Interpretationsmöglichkeiten entzieht. Entdecken bedeutet also nicht die Überrumpelung der Denkfähigkeit der Kinder durch experimentelle Beweisführung von bestimmten Zusammenhängen, vielmehr handelt es sich um einen prozessualen und dialogischen Vorgang. Ein kreativer Dialog ist eine Voraussetzung der personalen Begegnung und hilft uns, Kinder als Wissende zu erleben. Erst im Vollzug eines Dialoges auf einer Augenhöhe erfahren wir, wie Kinder denken und was sie bereits wissen. Dieses Wissen brauchen wir, um den Kindern dabei zu helfen, ihr vorhandenes Wissen zu vernetzen.
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